Archiv für den Monat: März 2013

Papierflieger

Lieblingsszenen-016

Zeit meine Lieblingsszenen mit meiner Lieblingsband kollidieren zu lassen – den RAMONES, ist doch meine Liebe zum Film und der Band untrennbar miteinander verbunden. Also schicke ich meinen Liebesbrief an ROCK’N’ROLL HIGH SCHOOL von Allan Arkush aus der Fabrik des Roger Corman auf die Reise:


eine E-Mail von 1979 – ok, Ear-Mail… (bitte Bild anklicken)

Natürlich ist das albern. Aber wenn man den Film als 9-jähriger gesehen hat, versteht man eh nur die Hälfte, und der Rest war einfach nur auf einer Skala von merkwürdig bis durchgeknallt angesiedelt. Also großartig! Von den RAMONES hatte ich noch nie etwas gehört, aber sie sorgten dafür, dass Teenager (also Autoritäten in meinen damaligen Augen) ausflippten und dann besetzten sie auch noch die Schule. Wer liebt danach diese Band nicht?

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Unsere Mütter, unsere Väter – Blick in einen Trümmerhaufen

Wieder einmal haben wir den Versuch unternommen vom Krieg und den Nazis zu erzählen, und wieder sind wir an diesen Bildern gescheitert. Aber ist es nicht der Versuch auf den es ankommt, nicht das Scheitern? Ich wünschte es wäre so einfach.

Tom Schilling
Tom Schilling in Teil 1 von UNSERE MÜTTER, UNSERE VÄTER

Doch der Reihe nach. Der Berichterstattung im Vorfeld der TV-Ausstrahlung konnte man sich nicht entziehen, allerorts wurde darüber berichtet und durch die Reihe weg gelobt. Vereinzelt gab es dann die üblichen Hinweise auf Fehler, historische Ungenauigkeiten, Mängel in der Dramaturgie und Sprache. Nicht wenige haben den Selbstversuch entnervt abgebrochen, ohne das Ende zu kennen. Ja, es gibt bessere Filme über den Krieg, auch Deutsche. DIE BRÜCKE, 1959 wird gerne heran gezogen, aber auch im Fernsehen hatten wir schon 1960 AM GRÜNEN STRAND DER SPREE den Russlandfeldzug thematisiert, auch wenn dort noch an der Legende böse SS und gute Wehrmacht gestrickt wurde. Die Liste lässt sich verlängern: in den 70er Jahren gab es den Aufschrei nach der HOLOCAUST-Serie, in den 80ern kam DAS BOOT und HEIMAT, die verunglückte Verfilmung der Tagebücher von Victor Klemperer Ende der 90er. Was dann folgte, waren die entsetzlichen Feelgoodmovies und Neo-Heimatfilme, wie sie Georg Seeßlen in seinem Aufsatz “Neue Heimat, alte Helden” 2008 einordnete: DIE GUSTLOFF, DER UNTERGANG und DRESDEN, HINDENBURG. Ein Genre, in dem sich nach Joseph Vilsmaier nun Nico Hoffmann und seiner Firma Teamworx bequem eingerichtet haben, und nicht mehr nur bei den Privaten Rummel machen, sondern auch ROMMEL für die ARD. Wobei diese letzten Produktionen einen genaueren Blick verdienen, erfolgt doch eine Einbettung in einen Programmkontext mit Dokumentationen und Talkshows, die die Seriosität der fiktionalen Programme unterstreichen sollen. Ein Ansatz, der bei UNSERE MÜTTER, UNSERE VÄTER wieder zum Einsatz kommt.

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