Archiv für den Monat: Mai 2013

Braunschlag

Das ist nicht mein Beitrag zur NSU-Thematik, sondern zur famosen ORF-Miniserie BRAUNSCHLAG von David Schalko. Die Begeisterung hat mich und ein paar Kollegen – und eine Kollegin – dazu angespornt einen Podcast auf die Beine zu stellen. Auch als Trotzreaktion darauf, dass die Heftausgaben des Magazins aufgrund ausbleibender Anzeigenkunden vorübergehend pausieren müssen. Ein >Klick< unter das Logo bringt euch direkt zur Pilotfolge: torrent-Podcast-Logo
Episode 1 – BRAUNSCHLAG von David Schalko

„Das serielle Quartett“ plant von nun ab monatlich zu konferieren und Wissenswertes rund um das Thema Fernsehserien zu berichten. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, abonniere sich gleich den Feed: http://torrent-magazin.de/category/podcast/feed

UPDATE: Jetzt auch via iTunes: https://itunes.apple.com/de/podcast/torrent-podcast/id656286720?l=en&mt=2

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„Gib immer dein Bestes…“

Was ich meinem Sohn erzähle – 004

„… auch wenn es keinen Spaß macht.“ – Spaß wird ohnehin massiv überbewertet, genauso wie das „zu den Besten gehören“. Was ist das schon, Spaß? Wenn man nicht gerade schon mit Lachen beschäftigt ist, begreift man doch meistens erst im Nachhinein, dass man Spaß hatte. Lachen und Spaß sind aber nicht die einzigen Gradmesser. Man kann auch Glück oder besser Zufriedenheit sagen. Zufriedenheit empfindet man, wenn man einen längeren Zeitraum in einer Sache, mit der man beschäftigt ist aufgeht, wenn man sich seiner selbst nicht mehr bewusst ist, man „nur“ noch funktioniert, und es keine Rolle mehr spielt, ob man die Tätigkeit, die man gerade automatisch ausübt mag, oder nicht. Gelingt einem das, ist man hinterher zufrieden, ruhig, vielleicht ein wenig erschöpft und meistens glücklich. Das in-diesen-Zustand-hinein-kommen fällt einem natürlich bei den Dingen, die wir sowieso mögen am leichtesten. Die Herausforderung besteht also darin, das einem das bei allen Aufgaben gelingt, ebenso bei den Hausaufgaben, wie beim Schnürsenkel binden – was mangels Schuhen mit Selbigen unter Kindern heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist…

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Drei auf einen Streich (1) – Filmbesprechungen

Seit etwas über einem Jahr bin ich nun auf der Plattform moviepilot aktiv, und finde immer mehr Gefallen daran dort Kurzbesprechungen von Filmen zu verfassen. Da dort mittlerweile ein paar zusammen gekommen sind, möchte ich die gelungeneren hier zusammen führen. Den Anfang machen:

DAS IRRLICHT (1963), Louis Malle

DAS IRRLICHT (1963)

Meine erste Reaktion, als der Film anfing war Erleichterung. Kein Schnittstakkato, stattdessen lange, wunderschön komponierte s/w Einstellungen von einem Mann und einer Frau im Bett. Auf dem Nachttisch keine Mobiltelefone, keine Elektronik, nicht einmal ein “vibrierendes Ei” (à la Woody Allen) – nur Zigaretten. Für die eigene Gesundheit vielleicht fragwürdig, aber der diskrete Charme der Zigarette danach überwiegt eindeutig das Statusupdate im Netz. Diese Unaufgeregtheit des Anfangs sorgte im Handumdrehen dafür, dass ich mich in diesem Film Zuhause fühlte. Und wenn später Maurice Ronet durch Paris läuft, möchte ich ebenfalls dort leben, im Straßencafé sitzen, den vorüber gehenden Menschen zusehen, Jeanne Moreau über den Weg laufen, mit ihr klug parlieren und dann könnte ich glücklich sterben. Ähnlich und doch ganz anders ergeht es Alain im Film. Er redet viel vom Warten, dabei ist er doch auf der Suche. Nach sich selbst. Und zugleich auf der Flucht. Vor sich selbst. Gleichzeitig kann das nicht gut gehen. Er genügt sich selber nicht, und fällt doch immer wieder auf sich zurück. Seine Freunde sind weder imstande die richtigen Worte für ihn zu finden, noch in der Lage ihm die Nähe zu geben, die er braucht, um die eigene Gegenwart ertragen zu können. Noch nie habe ich eine Depression so schön erzählt bekommen, wie in diesem Film.

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